Zeitung für Solidarität und Widerstand

Deutsche Wirtschaft bereitet sich auf Auswirkungen der kommenden Wirtschaftskrise vor

Firmen legen gewaltige Sparprogramme auf. Dazu gehören die Entlassungen von zehntausenden ArbeiterInnen und weniger Investitionen.

Weniger Aufträge, weniger Umsatz, weniger Gewinn … So oder so ähnlich lassen sich die Jahresberichte der großen deutschen Unternehmen auf ihren zur Zeit stattfindenden Jahreshauptversammlungen der Aktionäre zusammenfassen.

Zwar soll die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr, anders als zunächst von verschiedenen Wirtschaftsexperten erwartet, nicht schrumpfen, trotzdem muss mit einer krisenhaften Entwicklung gerechnet werden.

„Präventivprogramme“ gegen die Krise

Als Konsequenz aus der letzten Weltwirtschaftskrise, die ihre Auswirkungen in Deutschland 2008/2009 offenbarte, bereiten sich die großen deutschen Konzerne seit Monaten auf den nächsten größeren Crash vor.

Es wird gespart, wo es nur geht. Abteilungen werden verkleinert, MitarbeiterInnen entlassen und Investitionen zurückgefahren. Statt auf viele Jahre hinweg zu planen, werden kurzfristigere Entscheidungen getroffen und Großinvestitionen nach Möglichkeit hinausgezögert oder verschoben.

Der Staat als Wirtschaftsfaktor

Bereits im vergangenen Monat titelte die WELT: „In Deutschland wächst nur noch der Staat“. Dieser Titel zeigt sehr deutlich, welche Rolle der deutsche Staat in der aktuellen Situation der Wirtschaft spielt. Er ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. Er beeinflusst durch Subventionen und Entwicklungsprogramme ganz bewusst die Entwicklung der Wirtschaft und im besonderen die Binnennachfrage.

Starke Binnennachfrage schönt die Zahlen

Dass es nach einer vollkommenen Stagnation der Wirtschaftsentwicklung im letzten Quartal 2018 mit einem nicht mehr vorhandenen Wirtschaftswachstum von 0,0 Prozent im ersten Quartal 2019 ein leichtes Aufatmen der Wirtschaft (Wachstum um 0,5 Prozent) gibt, liegt in erster Linie an der starken Binnennachfrage.

Die gute Konsumlaune der deutschen Bevölkerung scheint also das Zünglein an der Waage zu sein. Noch ist diese Laune auf einem sehr hohen Niveau, doch die Investitionslaune der Bevölkerung befindet sich auf einem negativen Entwicklungsweg und könnte in den kommenden Monaten weiter kippen. Dann kann auch die Binnennachfrage die einsetzende nächste Wirtschaftskrise nicht mehr verdecken.

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