Eleonore ist das neue Sportboot der Dresdner Seenotrettung „Mission Lifeline“. Kapitän ist Claus-Peter Reisch, der im letzten Jahr bekannt wurde, als er auf Malta vor Gericht musste. Für die Crew beginnt nun die Suche nach sicheren Häfen.
31 Seemeilen vor der libyschen Küste hat die Crew der Eleonore 101 Menschenleben gerettet. Die Motoryacht, die unter deutscher Flagge fährt, war seit Samstag in der Such- und Rettungszone vor der libyschen Küste unterwegs.
Ich bin sehr froh, dass wir alle Menschen retten konnten. Es war buchstäblich in letzter Sekunde, denn das Boot sank bereits. https://t.co/ACVuWu8Jtq
— Claus-Peter Reisch (@ClausReisch) August 26, 2019
Auf Deck war es die erste Nacht über so eng, dass die Menschen nur aneinander gelehnt schlafen konnten. Wegen des Platzmangels musste das Ankerdeck auch für Übernachtende freigegeben werden, sodass Radar und Satellitenanlage ausgeschaltet werden mussten.
Kapitän Claus-Peter Reisch fragte die deutsche Bundesregierung an, die Suche nach sicheren Häfen zu unterstützen. Bis jetzt ist noch nicht klar, ob sich zeitnah ein Land bereit erklären wird, die Eleonore einlaufen zu lassen.
Neben der Berichterstattung von Rettungseinsätzen der Mission Lifeline kritisiert Kapitän Reisch auch die aktuelle europäische Abschiebepolitik: „Gerade ist wieder ein Frontex-Flugzeug Richtung Süden über uns geflogen. Dort orchestrieren die Beamten illegale Pushbacks durch libysche Milizen, wie gestern auch schon. Es ist eine Schande!“, twittert er.
Hier draußen auf dem Mittelmeer ist die Hölle los, könnt Ihr Euch nicht vorstellen. Und Europa schickt Flugzeuge, um die Menschen ins Bürgerkriegsland zu „koordinieren“?
— Claus-Peter Reisch (@ClausReisch) August 26, 2019