Eine Woche vor den Landtagswahlen protestieren Zehntausende in Dresden gegen Rassismus und für Solidarität. Sie wollen zeigen, dass die Bedürfnisse von Menschen nicht von Rechten gegeneinander auszuspielen sind. Am selben Tag besetzten AktivistInnen eine leerstehende Dresdner Villa.
Die VeranstalterInnen hatten eine Demonstration mit 25.000 Menschen angemeldet. Tatsächlich zogen aber 40.000 Demonstrierende am gestrigen Samstag durch die sächsische Hauptstadt. „Wir lassen nicht zu, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt werden“, deswegen der Titel #Unteilbar.
16.15 Uhr: Die letzten Lautis sind am #Altmarkt los und jetzt auf der #Albertbrücke. Die ersten Demonstrant*innen sind schon auf der #Cockerwiese & das Programm dort läuft. Vorläufig gehen wir von mind. 35.000 Menschen bei #unteilbar in #Dresden aus! #dd2408 #sommerdersolidarität pic.twitter.com/gWd3xfiiV4
— unteilbar – Solidarität statt Ausgrenzung (@Unteilbar_) August 24, 2019
Zur Demonstration waren Menschen aus der ganzen Bundesrepublik angereist. Im Bündnis wirkten rund 400 Organisationen mit, von Umweltinitiativen über feministische Gruppen bis hin zu Kirchengemeinden.
Hausbesetzung und Verfahren wegen Hausfriedensbruch
Am Rande der Demonstration hängten AktivistInnen Transparente mit Botschaften aus den Fenstern eines leerstehenden Hauses. Die Polizei leitete ein Verfahren wegen Hausfriedensbruchs ein. Wenig später, parallel zur Schlusskundgebung, besetzten AktivistInnen eine leerstehende Dresdner Villa. „Wir besetzen Dresden“ nennt sich die Gruppe, die dafür kämpft, den leerstehenden Wohnraum nutzbar zu machen.
Am Rande der Unteilbardemo… #dd2408 #hotsummerdd #allcatsarebeautiful@wirbesetzendd @Unteilbar_ @lobtau_stadt @antifa_dresden pic.twitter.com/q9zNZdVs6a
— blackblocbeauty (@_bbbeauty_) August 24, 2019
Zur Kundgebung vor dem besetzten Haus kamen spontan rund 100 Menschen und – kurz darauf – 30 Einsatzwagen der Polizei. Die BeamtInnen konnten allerdings nicht in das Obergeschoss vordringen. Schließlich ging der Eigentümer auf die Forderung der BesetzerInnen ein, und es gab Verhandlungsgespräche, deren Ergebnis zunächst eine Mitnutzung des Geländes war.