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Bundeswehr soll am südchinesischen Meer mitmischen

Seit Jahren nimmt das Konfliktpotential im südchinesischen Meer weiter zu. Auf Militärübungen der chinesischen Marine reagierten die USA mit entsandten Flugzeugträgern. Nun sichert die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer Australien Unterstützung zu, die Präsenz der Bundeswehr am Indopazifik zu erhöhen.

Annegret Kramp-Karrenbauer traf die australische Amtskollegin Linda Reynolds in einer Videokonferenz. Anlass war, dass die australische Verteidigungsministerin internationale Partnerschaften angesichts der Konflikte im Indopazifik knüpfen und festigen will. Bereits auf der Münchener Sicherheitskonferenz sei Reynolds die  Bereitschaft Deutschlands zu militärischer Unterstützung positiv aufgefallen.

Konkrete militärische Zusammenarbeit

In einem ersten Schritt sollen Offiziere der Bundeswehr auf australischen Kriegsschiffen mitfahren. Langfristig sei jedoch geplant, die Fregatte „Hamburg“ in den Indopazifik zu verlegen.

Bereits seit 2018 sind Bundeswehr-Soldaten im südchinesischen Meer unterwegs. Französische, britische und deutsche Beobachter:innen unterstützen die USA mit regelmäßigen Patrouillenfahrten.

Wichtigster Bündnispartner Australiens: USA

Die Bundesregierung erklärte bisher in Hinblick auf das südchinesische Meer die Absicht, engere Beziehungen zu den „demokratischen Staaten Asiens“ ausbauenzu wollen. Für die deutsche Wirtschaft ist diese Seeregion deswegen so wichtig, weil dort die weltweit wichtigste Seehandelsroute verläuft.

Südchinesisches Meer: Säbelrasseln zwischen China und USA

Auch für die NATO ist die Region von entscheidender Bedeutung, denn das Gebiet hätte im Fall eines US-amerikanisch-chinesischen Kriegs eine immensen militärisch-strategischen Stellenwert.

So waren die USA bislang bemüht, asiatische Staaten wie Indien, Sri Lanka und Indonesien militärisch zu unterstützen und zu binden. Erst im Oktober unterzeichnete US-Außenminister Pompeo ein Abkommen, dass Indien zusichert, US-amerikanische Satellitendaten nutzen zu können. Diese Daten könnten im schwelenden Grenzstreit mit China ausschlaggebende Informationen liefern.

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